Lichterfelde

Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Lichterfelde noch zu Giesensdorf und war ein verarmtes Rittergut. Ein paar Felder, zwei Mühlen aber auch schon durchschnitten von einer Bahnlinie, die seit 1840/41 von Berlin ins Herzogtum Anhalt fuhr – der Anhalter Bahn. Den Grundstein zu dem, was Lichterfelde heute ist, legte um 1864 Johann Anton Wilhelm von Carstenn der die Güter aufkaufte, parzellierte und an reiche Berliner verkaufte und der die Bahngesellschaft dazu veranlasste, hier eine Haltestelle einzurichten. Auch wenn er glücklos endete, profitieren wir noch heute von seinen Ideen und seinen weitreichenden Vorgaben bezüglich der Bebauung und Straßenführung in unserem Bezirk. Wer schon einmal zwischen Grabenstraße, Oberhofer Weg und Heinersdorfer Straße die Orientierung verloren hat muss sich nicht wundern, denn dort und noch an anderen Stellen in Berlin findet man seine „Carstenn-Figur“, dessen geometrisch angelegtes Straßennetz von einem halbrunden Bogen abgeschlossen wird , das oftmals für Verwirrung sorgt. Heute ist Lichterfelde für unsere moderne Zeit bestens aufgestellt. Es hat einen hohen Wohnwert, ist verkehrstechnisch optimal erschlossen, bietet Arbeit und Kultur und hat eine weitgehend intakte Einzelhandelskultur. Johann Anton Wilhelm von Carstenn wäre sicherlich stolz auf uns!